Wo Erinnerung sich in Stoff verwebt: Über Weitergabe und den Prozess des Werdens
Das fortlaufende Projekt porträtiert Individuen aus unserer Community – einschließlich uns selbst – in Kleidung, die von Mutterfiguren an uns weitergegeben wurden.
Text: Fotos: Anna Skuratovski
© Anna Skuratovski
© Anna Skuratovski
© Elif Gündüz
Foto links: Elif trägt das Kleid von Selen, kombiniert mit einem Rock aus ihrer eigenen Vintage-Garderobe. Der Schmuck wurde von Selen geschenkt. Die Stiefel stammen aus Annas Vintage-Kollektion.
Foto rechts: Anna trägt Ludmilas Hemd und hält ihre Brille. Stiefel und Kniestrümpfe aus ihrer eigenen Vintage-Garderobe. Die Halskette wurde von Ludmila geschenkt. Die Ringe sind zum Teil von Amy angefertigt und Vintage.
© Anna Skuratovski
Foto oben: Ana Sofia trägt ein Kleid von Alexandrina Maria. Die Schuhe stammen aus ihrer eigenen Vintage-Garderobe. Die Strumpfhosen sind aus Annas Vintage-Garderobe. Die Kreuz-Halskette gehört Ana.
Diese Kleidungsstücke sind oft einige der wenigen materiellen Dinge, die im Zuge einer Migration mitgenommen werden können. Sie verbinden uns mit Fragmenten unserer Vergangenheit. Durch zeitgenössisches Styling in Kombination mit unserer eigenen Vintage-Kleidung werden sie temporär verändert und neu interpretiert. Inspiriert von Bildern unserer Mutterfiguren als sie ungefähr in unserem Alter waren, erinnern die Posen in der Serie an ihre Präsenz. Gemeinsam erschaffen wir eine Sammlung von Bildern, in der Kleidung Erinnerungen bewahrt und zugleich wandelbar bleibt.
© Anna Skuratovski
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Foto rechts: Amy trägt ein handgestricktes Top, das von Joan gefertigt und ihr geschenkt wurde, sowie eine handgefertigte Perlenkette von Daniela. Die Hose stammt aus Joans Kleiderschrank. Das Haaraccessoire und die Uhr sind von Daniela. Die Schuhe sind aus Amys eigener Vintage-Garderobe. Der Pferdeanhänger wurde von Amy selbst handgefertigt. Der übrige Schmuck stammt aus Amys eigener Vintage-Sammlung.
Der Titel verweist auf den gleichnamigen Popsong von Miley Cyrus, in dem es um Selbstbestimmung und Emanzipation geht, und bildet ein Gegennarrativ zu meiner eigenen Erfahrung, in sozialen Kontexten als die Tochter meines Vaters bezeichnet zu werden. Ein Übersetzungsfehler beim Wechseln meines Passes führte dazu, dass mein Patronym (der vom Namen des Vaters abgeleitete Name, wie er in ukrainischen Pässen üblich ist) irrtümlicherweise zu meinem zweiten Vornamen wurde. „MOTHER‘S DAUGHTER” richtet den Blick neu aus – auf die Frauen, die unseren Weg bereitet und unser emotionales, geistiges, intellektuelles und künstlerisches Wachstum geprägt haben.
© Anna Skuratovski
Ein Projekt zum Thema M(OTHER)ING, realisiert in Zusammenarbeit mit der Klasse für Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien unter der Leitung von Univ.-Prof. Maria Ziegelböck an der Universität für angewandte Kunst Wien. Entstanden im Rahmen des Kurses MATCH! #4 von Yasmina Haddad.
Die Wechselbeziehung zwischen Fotografie, Mode und Casting wird untersucht und dabei der Fokus auf die Beziehung zwischen Fotograf*in und Fotografierten gelegt – und umgekehrt. Die Mutterfigur ist dabei nicht biologisch gemeint, sondern wird durch Handlungen der Fürsorge betrachtet:
m(other)ing is a verb.
mothers mother
fathers mother
friends mother
(you can be the mother of a house)
Are you maternal? Or are you mom? Like, queen?*
Kreativdirektion, Fotografie, Edit, Licht: Anna Skuratovski
Hair & Make-up, Styling, Licht, Bild von Anna: Elif Gündüz
Elif, Anna und Lea Sophia Mair sind Teil des Fotografie-Kollektivs llamestudio, welches 2024 von vier Studierenden der Klasse für Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien gegründet wurde.
Models: Elif Gündüz, Anna Skuratovski, Ana Sofia Matos, Amy-Casilda Bartoli
Mother Figures/Care Takers: Selen Gündüz, Ludmila Skuratovski, Alexandrina Maria Azevedo Rocha, Ana Azevedo Rocha, Joan Bartoli, Daniela Bartoli
Color Grading Support: Lea Sophia Mair
