Till

Ein performativer Akt des Erinnerns

Die Arbeit „Till“ beschäftigt sich damit, wie Trauer Gestalt annehmen kann – wie etwas so Innerliches und schwer Fassbares durch Rituale, Objekte und Gesten Ausdruck findet.

Text: Vanessa Szopory, Dalmonia Rognean

Wenn Abwesenheit greifbar wird, spricht sie oft durch Akte der Fürsorge: materielle Spuren und wiederholte Handlungen werden zu Formen des Bewahrens und Beschützens dessen, was nach dem Verlust bleibt.

Diese kleinen Gesten eröffnen ein verzögertes Gespräch – ein performativer Akt des Erinnerns. Thomas Macho beschreibt die Begegnung zwischen Lebenden und Toten als:

„Ein Drahtseilakt auf dem Zaun zwischen Wildnis und Zivilisation, der nur zu bestimmten Zeiten gewagt werden darf, aber auch nicht willkürlich ausgesetzt werden kann.“