Vaterschaft und Fürsorge während Veränderung und Krankheit
Die Arbeit ist ein Porträt meines Vaters und unserer Beziehung. Die Veränderung seines körperlichen Zustands in den letzten Jahren fordert uns heraus, zu überdenken, wie wir füreinander sorgen können. Welche Art von Unterstützung ist jetzt möglich? Welche neuen Möglichkeiten können vielleicht sogar entstehen?
Text: Fotos: Francis Grill
© Francis Grill
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Mein Papa war immer die Person in der Familie, die meinen künstlerischen Werdegang unterstützt hat, egal ob es das Zeichnen war, das Tanzen oder jetzt der Sport und die Fotografie. Die Kreativität habe ich definitiv von ihm, das habe ich aber erst später gemerkt. Nachdem sich meine Eltern relativ früh getrennt haben, bin ich bei ihm im Haus aufgewachsen.
© Francis Grill
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Unser Haus hat er selbst gebaut und generell ständig irgendwelche neuen Dinge gebastelt und alte repariert. Er ist gelernter Mechaniker. Auch wenn das alles sehr handwerklich ist, sind seine Lösungen immer kreativ. Erst in den letzten Jahren ist mir aufgefallen, dass Mensch ihn auf eine Art genau so „Künstler“ nennen könnte.
© Francis Grill
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© Francis Grill
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Die Umstände und Möglichkeiten waren für ihn allerdings einfach ganz anders, wodurch auch der Outcome jetzt ein anderer ist. Seine Arbeiten werden dann halt nicht in Kunstausstellungen oder Magazinen präsentiert, sondern sind praktisch und erfüllen einen Zweck.
© Francis Grill
Früher hat Papa selbst fotografiert und gefilmt. Von unserem gemeinsamen Fotoprojekt war er anfangs nicht begeistert, wollte mir aber helfen. Er hat sich dann aber total vorbereitet und war vor allem beim zweiten Shooting ganz entspannt.
© Francis Grill
Körperliche Nähe war in unserer Beziehung nicht zentral oder stark präsent, die Serie hat diese aber gebraucht, und das war für uns beide, glaube ich, ganz angenehm. Er mag auf jeden Fall die Bilder auch sehr gerne.
© Francis Grill
Ein Projekt zum Thema M(OTHER)ING, realisiert in Zusammenarbeit mit der Klasse für Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien unter der Leitung von Univ.-Prof. Maria Ziegelböck an der Universität für angewandte Kunst Wien. Entstanden im Rahmen des Kurses MATCH! #4 von Yasmina Haddad.
Die Wechselbeziehung zwischen Fotografie, Mode und Casting wird untersucht und dabei der Fokus auf die Beziehung zwischen Fotograf*in und Fotografierten gelegt – und umgekehrt. Die Mutterfigur ist dabei nicht biologisch gemeint, sondern wird durch Handlungen der Fürsorge betrachtet:
m(other)ing is a verb.
mothers mother
fathers mother
friends mother
(you can be the mother of a house)
Are you maternal? Or are you mom? Like, queen?*
Francis Grill (geb. 1999 in Linz) lebt in Wien und studiert dort in der Klasse angewandte Fotografie. They ist eine kunstschaffende Person im multidiziplinären Raum mit Schwerpunkt auf Fotografie. Deren Arbeiten werden regelmäßig in renommierten Ausstellungen präsentiert.
Models: Heinz Grill, Francis Grill
Besonderen Dank an: Yasmina Haddad und das Team der angewandten Fotografie und zeitbasierten Medien (Universität für angewandte Kunst) für die Unterstützung und Elodie Grethen für das Equipment
