29.1.–19.7.20: „The Cindy Sherman Effect“ - Ausstellung Kunstforum

Must see 2020!

Vom Ölgemälde zum Selfie: Heute findet Selbstdarstellung vor allem in den Social Media statt. Influencerinnen haben sie zu ihrem Beruf und viele Jugendliche zu ihrem Hobby gemacht. Die absolute Meisterin der fotografischen Selbstinszenierung ist seit Jahrzehnten dennoch die US-amerikanische Künstlerin Cindy Sherman (*1954). Die Ausstellung The Cindy Sherman Effect: Identität und Transformation in der zeitgenössischen Kunst im Bank Austria Kunstforum Wien stellt ihre weltberühmte Werke denen von 21 anderer zeitgenössischer Künstlerinnen gegenüber.

Ob Diva, Grande Dame, oder Dandy: Cindy Sherman hat während ihrer fast 50-jährigen künstlerischen Laufbahn kaum eine Rolle ausgelassen. Andy Warhol hat Sherman nicht umsonst attestiert „das Zeug zu einer richtigen Schauspielerin zu haben.“ Sherman, die schon während ihrer Studienzeit verkleidet in die Arbeit oder auf Veranstaltungen ging, hat mit ihren Werken die (De-)Konstruktion von Identitäten thematisiert und damit folgende Künstlerinnengenerationen nachhaltig beeinflusst. Die von Bettina M. Busse kuratierte Ausstellung The Cindy Sherman Effect im Bank Austria Kunstforum Wien widmet sich diesem Einfluss und zeigt neben Shermans Arbeiten jene von 21 anderen zeitgenössischen Künstlerinnen wie die Schweizerin Pipilotti Rist oder die Österreicherin Elke Krystufek

Teil der Ausstellung sind Bilder aus Shermans Serie Untitled Film Stills, die siebzig Schwarzweiß-Fotografien enthält. In dieser zwischen 1977 und 1980 entstandenen Fotoreihe stellt sich Sherman als Schauspielerin dar und inszeniert weibliche Stereotype im Film. Sherman ist dabei nicht nur die Darstellerin, sondern zugleich auch Regisseurin, Kostümbildnerin und Fotografin. Ein selten erreichtes Level an Multitasking, finden wir! Mit der Übernahme aller dieser Rollen lenkte sie die Wirkung ihrer Fotografien bis ins kleinste Detail und schuf eine subtile Bildsprache, die erst bei genauerer Betrachtung eine leichtes Unbehagen daufkommen lässt. Die Arbeit verkaufte sie damals um 50 Dollar pro Stück. „Ich wollte, dass sie billig rüberkommen, minderwertig“, sagte Sherman später. „Sie sollten nicht wie Kunst aussehen.“ Dieser Plan ist wohl fehlgeschlagen, denn heute ist das Kunstwerk eine Ikone der Kunstgeschichte des 20. Jahrhundert.

Ebenfalls in der Ausstellung vertreten ist Markus Schinwald, dessen Fotoreihe „Contortionists“ übrigens in unserer Beauty-Issue zu sehen ist! In dieser fokussiert sich Schinwald auf das körperlich Abnorme und inszeniert Akrobatinnen als Schlangenmenschen. Dass seine Protagonistinnen in außergewöhnlichen Situationen verordnet sind, zieht sich wie ein roter Faden durch die meisten seiner Arbeiten, in denen er sich mit dem Unheimlichen und Unbehaglichen beschäftigt. In der Schau „The Cindy Sherman Effect“ zeigt er eine bewegliche Skulptur mit dem Namen Ali, die ständig ruckartige Bewegungen ausführt.



Neben den erwähnten Künstlerinnen werden auch Positionen von Eva Schlegel, Catharina Opie, Sophie Calle, Ryan Trecartin und Gavin Turk ausgestellt. 

Mehr Infos zur Ausstellung finden Sie HIER!

The Cindy Sherman Effect - Identität und Transformation in der zeitgenössischen Kunst

29.1.-19.7.2020

Bank Austria Kunstforum Wien 

Freyung 8, 1010 Wien

www.kunstforumwien.at

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